Domizil im „Sutra Beach Resort “

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Bei der ersten Unterkunft hatte ich mir mal was geleistet – denn auf den Bildern bei booking.com (und auch auf meinen eigenen) sieht das ja total luxuriös aus. Und ich muss sagen, es ist echt leicht, bei so einem Wetter mit Palmen und türkisem Wasser derartige Schmacht-Fotos einzufangen.

 
 

Bei der Benutzung merkt man aber dann, dass es irgendwie nur zweite Garnison ist. Das Ding war vielleicht mal neu. Jetzt ist es vermodert, verwittert, verbogen und verrostet. Mir kam das ganze etwas energielos vor. So richtig Stimmung wollte nicht aufkommen. Vielleicht lag’s auch einfach da dran, dass das Resort fast leer war, da ich ja nun quasi in der Nebensaison C dort hingefahren bin. Ich habe die ganze Zeit überlegt, was man hier besser machen müsste, dass es so toll ist, wie es erst aussieht. Aber der Pool, der war immer ordentlich gepflegt. Da scheint der Manager auch besonders stolz drauf gewesen zu sein.

 
 

Mein Zimmerchen.

Was mich meistens immer nervt, ist der tägliche Zimmerservice. Man braucht so schon eine ganze Weile, eh man sich etwas eingerichtet und herausgefunden hat, welche Objekte man für was zweckentfremden muss, dass es etwas wohnlich wird, da kommt der Zimmerservice und bringt alles wieder „in Ordnung“.

 

Auf Reisen ein eigenes Zimmer en-suite zu haben ist ja wirklich ganz hübsch – wenn da nicht immer wieder jemand drin rumsteigen würde um zu putzen und an allen Sachen rumwühlt. Das ging mir jedenfalls bei meinen vergangenen Ausflügen etwas auf den Wecker. Man musste irgendwie ständig damit rechnen, dass irgend ein übereifriges „Housekeeping!“ an die Tür klopft, oder am besten einfach gleich reinstürmt und die Bude umkrempelt. Reichlich unentspannt.

 

Aus diesem kühlen Grunde hatte ich mir überlegt, in weiser Vorausicht ab sofort mein eigenes Bitte-nicht-stören-Schild mit auf die Reise zu nehmen. Gleich mit allen Sprachen drauf, die in dieser Gegend vielleicht relevant sein könnten. Und ich muss sagen: es wurde sehr gut akzeptiert!

 
 

Es wurde sogar so gut akzeptiert, dass, selbst wenn es nicht dahing, auch nicht sauber gemacht wurde. Nach zwei Tagen hatte sich das Zimmerpersonal dann scheinbar felsenfest eingeprägt, dass das das Zimmer hier von dem Verrückten ist, der permanent seine privacy respected haben will. Ich wurde sogar schon im Laufe des Tages auf dem Gelände vorsichtig angesprochen, ob ich heute nicht eventuell meine Handtücher gewechselt bekommen möchte.

Das hatte sich sogar innerhalb kürzester Zeit bis zur Rezeption vor rumgesprochen, dass hier jemand eigenverantwortlich irgend etwas unerwartetes macht. Darauf sind die Hotelerieleute offenbar nicht vorbereitet und verunsichert die total. Aber naja, müssen die lernen. Die könnten ja auch einfach den Zimmerservice weniger aufdringlich gestalten. Aber auf jeden Fall bedeutet das für mich also, dass ich mir doch noch eine grüne Seite 2 drucken muss, wo dann sowas wie „Please do room service“ drauf steht – so, dass da keine Fragen mehr kommen müssen, ob jetzt nun eingebrochen und sauber gemacht werden darf.

 
 

Das Zimmermädchen hatte ich mir dann gut erzogen, dass mir täglich frische Wasserflaschen vor die Tür gestellt wurden. Sehr schön!

Eine Eigentümlichkeit, die nicht im Prospekt steht, ist die, dass man seinen Schlüsselanhänger des Zimmerschlüssels in eine Schaltdose an der Wand stecken muss, dass im Zimmer der Strom an geht. Die wollen also, dass nur Strom an ist, wenn jemand im Zimmer ist. Das ist wieder mal eine prima Gängelei!

 
 

Interessanterweise konnte man mit dem auf dem Zimmer befindlichen Teelöffel die ganze Sache umgehen; und damit den Schlüssel befreien.

Richard Stallman würde sicher sagen:
„It’s a HACK!“

Eine Sache worüber ich mich eine Weile besonders gewundert hatte, war der unmotiviert schräg angebrachte Pfeil an der Zimmerdecke. Ich dachte mir, was ist denn das für ein architektonisches Schmankerl … ? Ist denn Norden so wichtig, dass man eine solche gestalterische Schwierigkeit begehen muss?

 

Nachdem ich dann aber im Schrank noch einen unverhofften Fund gemacht hatte, dämmerte mir langsam, dass ich ja in einem muslimischen Land bin: Das ist der Pfeil nach Mekka und der Gebetsteppich.

Ich hatte mich schon fast gefreut, noch einen Duschvorleger gefunden zu haben – hab dann das Ding aber lieber mal für nichts benutzt; nicht, dass sich da noch irgend jemand beleidigt vorkommt, wenn ich den zum Füßeabtreten nehme …

Aber ich bin mal gespannt, wann es in Deutschland soweit ist, dass man in Räume den Qibla-Pfeil mit einbaut.

 

Eine Sache an die man sich auch erstmal sehgewöhnen muss, ist, dass die Leute hier nahezu voll bekleidet in den Pool gehen. Also nicht nur die Frauen, sondern auch Männer und Kinder. Ich würds ja verstehen, wegen der Sonne.

 
 
 
 
 

Nach drei, vier Tagen kannten mich die Angestellten inzwischen schon etwas und haben gefragt, woher ich komme und wie lange ich bleibe. Als ich dann geantwortet habe, dass ich acht Tage hier bleibe, hieß es immer „Huiii, acht Tage!“ Als wäre das so lange … scheinbar sind die es von ihren Gästen gewohnt, dass die nur ein oder zwei Tage bleiben. Habe ich jedenfalls oft beobachtet.

Irgendwann kam dann sogar auch der Manager und bot mir ein besseres Zimmer an; eins mit Meeresblick; ohne Aufpreis. Also da sagt man doch nicht nein! Und so hatte ich dann plötzlich unverhofft eine solche Deluxe-Hütte mit Balkon. Sehr schön!

 
 

Hier noch ein paar Impressionen vom Sutra Beach Resort:

 
 
 
 

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