Kokosnusstrinken in Kampung Padan Kemunting

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Heute war Abreisetag aus Terengganu. Der Herr Verwalter hatte mir angeboten, mich zum Flughafen zu bringen und er war auch super pünktlich. Auf der Fahrt fragte er, wann denn mein Flug genau gänge und der ging 13:35 – und da war eigentlich noch ’ne Menge Zeit von jetzt 10:00. Ich weiß nicht mehr genau wie wir drauf kamen, aber ich meinte so, dass ich gern Kokosnuss trinke. Da funkelte es bei ihm in den Augen und er lud mich ein, noch mal einen Stopp bei seinem Haus zu machen, denn er hat Kokosnussbäume bei sich im Garten und er würde mir frisch eine ernten.
Na dann: „Yes, man!“

 
 
Jim Carey – Yes Man
 
 

Wir fuhren also zu seinem Dörfchen. Nannte sich „Kampung Padan Kemunting“, wobei „Kampung“ einfach nur „Dorf“ heißt. Ein Dorf, was in der Gegend bekannt ist für – Trommelwirbel – Reisanbau …

 
 

Bei ihm angekommen, wurde mit einem Haken am langen Stiel die Kokosnuss vom Baum geholt. Er hatte zwei Sorten bei sich wachsen (gelbe und grüne) und nach der Ernte wurden sie mit einer kleinen Machete abgeschält und vorsichtig aufgehackt, dass nur ein kleiner Deckel absprang und ein Loch wurde.

 
 

Strohhalme gab’s nicht. Ein Geschmande! Hatte ganz schön zu tun, mir nicht den Kittel zu versauen.

 
 

Man sieht vielleicht auf den Bildern, dass dort ziemliche Baustelle ist. Er renovierte grad sein Haus komplett und hatte Bauarbeiter da. Bei der Farbe von dem Haus frag’ ich mich allerdings, ob das die alte Farbe ist, oder schon die neue. Weil die wäre nämlich sonst ziemlich pink. Es soll ja Leute geben, die schon mal ein Badezimmer rosa streichen, aber die würden selbst ein Haus nicht mal zum Spaß pink machen …

 
 

Nach all dieser Fruchtigkeit kommt zu allem Überfluss noch hinzu, dass er Durian-Bäume bei sich im Garten gepflanzt hat. Er ist auch ein riesengroßer Durian-Freund und die Wildsorten, die hier in der Umgebung zu bekommen sind, sind wohl exquisit. Er hat sich die Bäumchen aus den Samen einer solchen Frucht selbst gezogen.

Sieht relativ unscheinbar aus, die Durian-Pflanze. Selbst die große, meinte er, wird aber erst tragen, nachdem er schon gestorben ist. Sie würde noch etwa 20 Jahre brauchen, bevor an ihr Früchte hängen würden.

 
 

Auf der Fahrt zum Flughafen nachher fragte er mich so, wo ich denn als nächstes hin reisen würde – und ich erzählte ihm von Hongkong, Australien und Neuseeland … und er meinte, dass ich ja ganz schön viel Geld haben müsse; was ich verneinte. Ist ja auch wahr – aber eben auch sehr relativ. Für einen Malayen sind z.B. 1.000 Euro eventuell richtig viel Geld, während 1.000 Euro in Deutschland monatlich nahezu gern auch einfach mal so verpuffen, nur durchs bloße Existieren. Ich habe mich wirklich gefragt, wer von uns beiden hier „der reiche Mann“ ist: Er hier in Malaysia, hat ein Haus, eine Frau, zwei Kinder, drei Autos, Bananen und Kokosnüsse im Garten, super Wetter und ’nen Job, wo, wie mir scheint, nicht allzu viel dazugehört (und auch auch nicht sehr viel Mühe geben muss) und offenbar ausreicht für dieses Leben hier, was er führt … Wird man schon nachdenklich …

 

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