Flug nach Hongkong

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Ouu, na das wäre ja beinahe schief gegangen! Was ich völlig unterschätzt habe, bzw. zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht gewusst, weil noch nie erlebt, war: wenn man einen internationalen Flug hat (Malaysia–Hongkong) und man einen fremdländischen Pass hat (Deutschpass in Malaysia), dann muss man noch mal durch die „Immigration“, also die aufwändige Prozedur, im Falle von Malaysia mit Fingerabdrücken und Fotomachen. „Immigration“ steht auf Flughäfen wohl allgemein für Ein- und Ausreise – denn eigentlich hätte ich ja eher in die Emigration-Abteilung gehört; weswegen ich auch schon die ganze Zeit gedacht habe, ich bin hier falsch. Ich war hier aber schon ganz richtig und vor mir auch noch viele andere und da ist ganz schnell mal ’ne halbe Stunde weg! (Und dabei ging das eigentlich noch flott; das hätte wesentlich schlimmer kommen können.)

 
 
 
 
Ich war durch die Inlandsflüge die ich vorher veranstaltet hatte, sehr an einen relaxten Ablauf gewöhnt worden. So dachte ich mir, wenn auf meiner Bordkarte steht, dass 15:45 Boarding-Time ist, dann können wir uns ja mal gemütlich 15:35 auf den Weg machen, den Sicherheits-Check passieren und uns dann ans Gate setzen, wo man auch immer nochmal wartet. Ich also los. Da war aber gar kein Sicherheits-Check – da war Immigration-Warteschlange angesagt! Und dahinter der (ein) Sicherheits-Check. Und ich sah immerzu die Uhr in der Halle langsam schon so nach 16:00 werden und 16:20 sollte der Flieger starten! Und ich wusste, dass in der Regel 15–20 Minuten voher das Gate schließt und dann nix mehr los ist. Und so bin ich erst 16:05 aus der Immigration raus, durch den Sicherheits-Check, den ich sehr lasch fande, gepeilt wo der Wegweiser zum Gate P 19 ist und gerannt und gerannt! Eigentlich wär’s schon zu spät gewesen, denn was ich zu dem Zeitpunkt glücklichweise noch nicht wusste, war, dass mein Gate tatsächlich um 16:05 schließt. Es kam aber auch noch keine Durchsage bisher, worauf ich schon etwas gelauscht hatte.
 
Ich die langen Gänge entlang gesprintet, mich gazellenartig durch die Urlauber manövriert um dann endlich erst einmal den Eingang zum Gate-Bereich P zu finden. Und was seh ich hier: einen Sicherheits-Check! Mit Schlange! Deswegen war der erste also so lasch. Hier konnte ich echt nicht nochmal warten und musste mich wirklich mal freundlich fragend vordrängeln. (Ich hab übrigens mal ’ne Studie gelesen, dass, wenn man sich vordrängeln will, man eine Begründung, egal wie sinnvoll die auch ist, abgeben muss und man wird in 90 % der Fälle gern verständnisvoll vorgelassen. So nach dem Motto also: „Darf ich bitte schnell als erstes an den Kopierer, denn mein Wellensittich hat die Mauser.“)
 
Nach dem nun echten Sicherheits-Check dann wieder einen langen Gang entlang gesprintet, denn Gate P 19 ist natürlich auch schön weit am Ende hinten. So kam ich dann total entkräftet, mit wackeligen Knien, völlig außer Atem und komplett durchgeschwitzt am Gate-Bereich an, um festzustellen: hier sitzen noch alle gemütlich rum und langweilen sich. Stellte sich raus: der Flug hatte über eine Stunde Verspätung. Die ganze Aufregung völlig umsonst. Aber das erfährt man ja vorher nicht. Unterwegs sind nicht noch einmal Anzeigetafeln und man käme ja auch nicht auf die Idee, dort drauf zu sehen, wenn man so wie so schon völlig in Panik viel zu spät ist und flitzt.
 
Aber so hatte ich quasi Glück im Unglück: Ich war zu spät, aber mein Flug noch viel zu später.
 
 
 
 

Ich hatte mir nämlich auf dem Flughafen noch etwas Zeit genommen, um die Postkarten (weiter) zu schreiben und wenigstens schon mal den ersten Schwung in den Briefkasten zu schmeißen. Die hatten dort glücklicherweise einen, dass ich schon mal 25 Karten loswerden konnte und die nicht nochmal vier Wochen mit mir rumschleppe. Die anderen 15 reisen jetzt mit nach Hongkong und wenns dumm kommt, sogar dann mit nach Bali, bevor ich die das nächste mal in Malaysia abschicken kann. (Ich hab nämlich schon auf allen malaiische Briefmarken drauf und bin einfach zu geizig, die jetzt nochmal mit anderen zu überkleben …)

 
 
 
 
Ein weiteres Experiment was ich in der Zeit, während ich eigentlich keine Zeit gehabt hätte, durchgeführt habe, war: essen bei McDonald’s. Ich hatte mal gehört, dass z.B auch Coca-Cola bei ihrer Rezeptur regionale, bzw. eher nationale Unterschiede machen, um die verschiedenen Geschmacksgewohnheiten zu bedienen. Und so wollte ich mal rausfinden, ob das bei McDonald’s auch zutrifft und alles eventuell irgendwie malaiischer schmeckt. Die Speisekarte sah schon etwas anders aus, mit ein paar Spezial-Burgern, aber wahrscheinlich auch nur deshalb, weil hier nun grad alle einen auf Chinesisches Neujahr machen.
 
Nicht zu meiner Überraschung hat der McDonald’s-Burger nicht speziell malaiisch geschmeckt – aber zu meiner großen Überraschung hat er überhaupt geschmeckt! Während ich vermute, dass die in Deutschland wahrscheinlich wirklich aus der Kartonagenfabrik kommen, war das hier bestimmt echtes Rindfleisch. Stand auch drauf. Und dass es halal ist. Das heißt, es muss wirklich Fleisch gewesen sein, sonst könnte es nicht halal sein; also nach Speisevorschrift geschlachtet und deswegen erlaubt. Und die sind da hier bisschen hinterher damit. An bald jedem Restaurant findet man irgendwo am Schaufenster den Hinweis, dass es hier halal ist bzw. gibt. Besonders an chinesischen, denn ein Malaiie / Muslim würde wahrscheinlich normal nicht zum Chinesen essen gehen, weil er weiß, dass die dort Schwein verkochen und verbrutzeln.
 
 
 
 

Dieses mal hatte ich im Vorfeld mit dem Flugticket bei AirAsia eine Mahlzei mit bestellt. Es gab Maccaroni. Was man bekommt, ist eine wirklich kleine eine Mini-Assiette und einen Schluck Wasser dazu. Es scheckt scn ganz ok, aber was mir gar nicht gefält, ist, dass eine verhältnismäßig große Menge Müll danach übrig bleibt. Das ist überhaupt nicht in Ordnung, das muss doch irgendwie besser möglich sein …

 
 

Im Flugzeug war man nett und gab schon während der Reise nach Hongkong die sogenannten „Arrival Cards“ aus, dass man die ausfüllen konnte.

 
 

In Hongkong angekommen, muss man natürlich wieder durch die Immigration.

 
 
 
 

In dieser großen Halle angekommen, hält man wieder Ausschau nach den Schaltern wo die Leute mit fremden Pass abgefertigt werden. Dort waren auch wieder eine Menge Leute von jeder Menge verschiedener Flüge, aber es waren auch viele Schalter offen und es ging alles sehr schnell, vielleicht 10–15 Minuten. Arrival Cards lagen dort stapelweise aus und alle hatten zu tun, die eilig auszufüllen.

 

Diese Arrival Card zeigt man dann mit Pass dem lustlosen Grenzer vor und er stellt ein sogenanntes „Landing Slip“ aus. Ein kleiner Audruck, der ganz wichtig ist und den man nicht verlieren sollte.

 

Nach meinen Vorabinformationen konnte man mit einem Deutschpass ohne weitere Visum-Scherereien für 30 Tage in Hongkong bleiben. Es stellte sich raus, dass dies sogar drei Monate sein könnten. Das Datum ist auf dem Landing Slip aufgedruckt. Und hinten drauf nochmals die Belehrung, das man Hongkong bis zum angegebenen Datum wieder verlassen haben muss, dass man keine Arbeit aufnehmen darf, noch ein Geschäft eröffnen, oder sich an einem beteiligen darf, oder sich in einer Schule oder Universität einschreiben darf. Eins mache die dir hier in Hongkong / China gleich klar: du bist hier nur Besucher (visitor), du darfst hier nichts weiter machen. Für alle anderen Aktivitäten muss man sich lange im Voraus besonders kümmern und benötigt ein Visum – wie eigentlich in jedem anderen Land auch. So einfach ist das nämlich auf der Welt alles nicht, es soll jeder schön in seiner Zelle bleiben. Ausgang ist mal gestattet, aber auf die Idee kommen, sich frei bewegen, dazu braucht man ’ne Extra-Erlaubnis.

 

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