„Fiji Time!“ (sprich: „Fiehdschieteim“), so sagt man hier, wenn es an der Zeit ist, alle Fünfe grade sein zu lassen und – interessanterweise – Bier zu trinken. Die zwei Typen, von denen ich das gelehrt bekommen habe, haben eine ganze Menge davon weggelittert, so dass man annehmen muss, dass die genau wissen wovon sie reden und dies der unangefochtenen Wahrhheit entspricht. Ich habe mir jedenfalls auch mal eins gegönnt, denn – große Überraschung – die haben hier auf Fiji echt richtig vernünftiges Bier am Start! Und der Rum hier ist auf meiner kleinen, sich entwickelnden, persönlichen Verkostungsskala sofort auf Platz 1 eingestiegen.
Die haben sich hier übrigens echt hübsche Geldscheine gemacht; die gefallen mir prima, besonders der Fünfer:
Und die Taxifahrer, die man zum Beispiel damit bezahlt, die sind auch goldig: sagt „Wart mal ’ne Sekunde“, steigt aus und pischt erstmal an den Wegesrand. (War ein Inder, muss man dazu sagen …)
Ein kleiner Strandspaziergang musste dann natürlich auch mal noch sein.
Es sieht stellenweise dort noch etwas wüst aus, denn die Fiji-Inseln wurden in den letzten Wochen von heftigen Zyklonen heimgesucht und noch zwei Tage vor meiner Ankunft war dort vielerorts alles überschwemmt; selbst jetzt noch stehen manche Dörfer unter Wasser. Bloß gut, dass ich denen jetzt zu Hilfe geeilt bin, indem ich das Wetter wieder besser werden lasse.
18:00 Uhr ist das dann hier dunkel. Das geht ruckzuck; so etwas wie eine Dämmerphase gibt es hier kaum; die geht gefühlt vielleicht 15 min höchstens, dann ist es zappenduster, wie bei uns 1 Uhr nachts (im Sommer).
Und das ist auch dann die Zeit, wo die Mücken anfangen richtig Vollgas zu geben – besonders wenn man direkt am Wasserrand steht und es vorher richtig Überschwemmungen gab und alles im Umkreis schön matschig ist. Während ich obiges Foto gemacht habe, wurde ich von Mücken attackiert, ich konnte kaum den Panoramaschwung zu Ende führen, weil sich aller Nase lang wieder eine irgendwo hinsetzte um ihren Blutdurst zu stillen.
Am Ende des Abends nur die Gesamtanzahl der abbekommenen Stiche zu zählen würde nur ein ungenaues Bild der Situation wiedergeben. Man müsste viel eher die Stiche pro Sekunde zählen und dabei aber unbedingt die zum Tatzeitpunkt exponierte Hautoberfläche mit in Betracht ziehen. Wir erhalten also Stiche pro Sekunde mal Quadratmeter: (st / s) × m²; ich schlage dafür hiermit offiziell die Einheit „Münch“ vor, Formelzeichen „Ɱ“, Einheit „ɱ“, als Maß für die Mückenquälrate.
1 ɱ = (1 st / s) × m²
Da dies eine sehr große Einheit ist, sollte praktischerweise das „Millimünch“ (mɱ) bei der täglichen Anwendung üblich werden.
Beispielrechnung
Während den rund 40 Sekunden die ich für das Foto benötigt habe, hat es anschließend etwa an 23 verschiedenen Stellen gejuckt. Meine zu diesem Zeitpunkt exponierte Hautfläche lag – mit langen Hosen, Hemd mit langen Ärmeln und fast vollständig geschlossenen Sandalen – grob bei 1.300 cm², also 0,13 m².
Wir erhalten also
(23 st / 40 s) × 0,13 m² = 0,07475 ɱ ≈ 75 mɱ
Antwortsatz
Die Mückenquälrate der Umgebung lag bei rund 75 Millimünch. Ein Wert, der schon wirklich nicht mehr zum spaßen ist, sondern sofortiges Flüchten anzeigt.