Gulasch im Wald

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Da wir die meiste Zeit an Rastplätzen oder am Straßenrand übernachten, kommt man stellenweise auch mit allerlei Wildgetier in Berührung: Krokodile, Pythons, Pythons die Krokodile verschlingen, Wölfe, Dingos, Grizzly-Bären und so weiter. Die üblichen Verdächtigen in Australien also. Gestern Abend war es dann wieder mal so spät, dass kein Supermarkt mehr offen hatte und wir haben uns überlegt: wir gehen auf Bärenjagd und machen uns was vom Grill über dem Lagerfeuer.
 
 
 
 
Michael führt in seinem hervorragend ausgestatteten Abenteuer-Automobil auch ein Gewehr mit sich, mit dem wir auf Pirsch gegangen sind. Durch meine schlaue Idee, vorher vielleicht erst einmal ein paar Probeschüsse zu machen, stellten wir fest, dass die Büchse sehr oft Ladehemmung hat und deswegen jetzt nicht so unbedingt das verlässlichste Jagdutensil zu sein scheint. Muss wohl über die letzten Wochen etwas Feuchtigkeit abbekommen haben. Wir haben uns also überlegt, wir improvisieren uns eine Steinschleuder aus den Spanngurten, die wir zur Ladungsbefestigung im Auto haben. So konnte dann wenigstens auch jeder eine haben.
 
Nach der Bastelaktion schlichen wir also abermals vom Rastplatz aus in Richtung Wald und legten uns auf die Lauer. Wann immer es irgendwo raschelt und knackt hat man sofort automatisch die Schleuder gespannt – und hier kreucht und fleucht es in einer Tour. Das bedeutet zum Glück auch, dass man gar nicht lang warten muss, bis einem eine Mahlzeit vor die Flinte kommt. Der erste Grizzly, der ebenfalls auf der Suche nach seinem Abendessen den Wald durchstreifte, war Mode und bekam mit unseren Steinschleudern ordentlich paar auf die Rübe gezimmert. Davon war er im ersten Moment noch gar nicht so beeindruckt und ging wütend auf Michael los, der dem Bären am nächsten stand. Da ich ja nichts wegschmeißen kann, hatte ich natürlich unsere ausgemusterte Flinte trotzdem mitgenommen, deren Sternstunde jetzt gekommen schien: ich riss den Lauf hoch, legte auf gut Glück in der anbrechenden Dunkelheit an, feuerte und – Treffer! Der Grizzly, der eben gerade seine Krallen zum vernichtenden Schlag gegen Michael einsetzen wollte, sackte in sich zusammen und verharrte regungslos am Boden. Das war gerade mal noch gut gegangen!
 
 
 
 

Jetzt musste der riesen Oswin nur noch zubereitet werden. Michael hatte nach sechs Monaten im Outback damit glücklicherweise schon ’ne Menge Erfahrung und so ging das ganz schnell. Ratzbatz hatten wir uns einen wunderbaren Gulaschtopf herzugezaubert und wir konnten die frischeste Wildmahlzeit genießen, die man sich nur vorstellen kann.

 
 
 
 
Das tat aber mal wieder Not. Die ganzen letzten Tage im Auto nur irgendwelche Snacks und Süßigkeiten von der Tankstelle. Endlich mal wieder was ordentliches zwischen den Kiemen …
 

4 Kommentare

  1. Schöner 1. April Text. Aber die Fotos haben es einfach verraten (was’n das für ne Qualität?)
    Sonst hätte ich dir das natürlich zugetraut

    … Weiter machen! (Orgel Lebt noch)

  2. Und ich hätte es geglaubt,wären da nicht so hilfreiche Hinweiskommentare aufs Datum. :)

  3. Schade dass der Bär sich vor den Python gestellt hat. Ich wäre mal gespannt gewesen, wie die drei Outback Touristen eine Schlange „abgemantelt“ hatten.

  4. Zum 1.April einen Bären aufgebunden? Ha,ha,ha…

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