Einflug in Tonga

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Ich befinde mich nun in Tonga, einem Nachbarland von Fiji und ebenfalls ein süd-pazifischer Inselstaat – pardon – Königreich! Rein praktisch liegt es +13h vor Greenwich Time, also sozusagen wirklich am anderen Ende der Welt – von Deutschland aus gesehen – „dort hinten, unten rum“. Inklusive der aktuellen Mitteleuropäischen Sommerzeit in Deutschland (+ 2 h), bin ich nun auf Tonga insgesamt + 11 h voraus.

 
 
 
 

Weiter weg geht also fast gar nicht mehr. Im Falle von Tonga sind das rund 16.000 km. Ich habe mal geschaut: das weiteste was man von Deutschland weg sein kann sind knapp 20.000 km; dort ist aber dann kein Festland. Nach genauerer Suche, sind es die Chatham-Inseln (zu Neuseeland gehörig), die mit rund 19.000 km so ziemlich das Weitestwegste sind. (Heb ich mir für nächstes Mal auf.) Der tropische Wirbelsturm, der mir voraus eilt, und knapp an Fiji vorbei gezogen ist, ist auch knapp an Tonga vorbei, ohne fiese Schäden anzurichten. So sollte es also möglich sein, mir das Königreich hier mal anzuschauen, ohne in ein Havariegebiet zu kommen.

 
 
 
 
Das erste was auffällt, ist: die sind hier alle übelst groß und breit! Die Breitheit geht vielfach schon im Kindesalter los. Und der Größte und Breiteste wird hier wahrscheinlich zum König gekrönt. Die Breitheit gilt hier aber auch als Zeichen von Wohlstand und Reichtum. Bei uns würden wir „wirklich fett“ dazu sagen. Wenn man hier jemanden dünnes auf der Straße sieht, denkt man sich: „da stimmt doch irgendwas nicht ...“, so alltäglich ist hier das Wirklichfettsein. Ich habe festgestellt, die essen hier aber auch alle ausgesprochen gerne Eiscreme – neuseeländische Eiscreme. 
 
 
 
 
 
Die Portionen sind hier auch bombastisch. Während bei uns eine Minikugel für den hohlen Zahn oftmals schon 1,20 € kostet, bekommt man hier für umgerechnet 80 ct eine Portion die sich gewaschen hat; bestimmt dreimal so groß.
 
 
 
 
 
Später habe ich dann mal erfahren, dass die meisten Tonganer aber tatsächlich auch Diabetes-Patienten sind. Mir wurde gesagt, dass das nicht immer so war, sondern erst als der Handel mit den Nachbarn großartig einsetzte und die ganzen leckeren ungesunden Sachen aus Australien, Neuseeland und Asien importiert wurden. Als die Tonganer nur ihre traditionelle Nahrung von und um die Inseln herum gefuttert haben, hatten die nicht die Probleme. Das führte dazu, dass in den 1960er Jahren sich der König gedacht hat, dass man da im Gesundheitswesen mal was ändern müsste und der Bevölkerung eine gesunde Lebensführung beibringen müsse. Die Anekdote geht so, dass der König höchstpersönlich mit gutem Beispiel voran, auf dem Fahrrad täglich die Start-/Landebahn des Flughafens hoch und runter geradelt ist und sich von 190 kg auf 70 kg runtergestrampelt hat. Alle Achtung, Eure Majestät!

Das war aber vor 50 Jahren ... Im Moment gibt’s hier ganz neu ein Dekret, dass kein Zucker mehr verkauft werden darf, bzw., dass der Zuckerverkaufspreis festgelegt ist und der liegt unter den Kosten, die den Importeuren entstehen. Da verkauft natürlich niemand mehr Zucker an Tonga. Und selber haben die hier keine Zuckerrohrplantagen; die verlassen sich da völlig auf Fiji und Neuseeland.

 
 

So sieht übrigens die tonganische Währung aus; nennt sich „Pa‘anga“, oftmals aber auch nur ganz uneinfallsreich „Tonga-Dollar“.

 
 
 
 

Einquartiert habe ich mich in einer Pension / einem Hostel in der Hauptstadt Nuku‘alofa. Von dort aus habe ich mir vorgenommen, das mir völlig unbekannte Gebiet Tonga mal etwas zu erkunden …

 

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